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Autismus auf dem Arbeitsmarkt – ein Artikel über auticon im Charakter Magazin der Bethmann Bank

Strukturiert und direkt: Autismus auf dem Arbeitsmarkt

Autismus auf dem Arbeitsmarkt: ein Artikel über auticon im Charakter Magazin der Bethmann Bank

Ursprünglich war auticon als Sozialunternehmen zur Beschäftigung von Asperger-Autisten auf dem ersten Arbeitsmarkt gedacht. Doch nach schon wenigen Jahren ist die Firma auf dem Weg zu einer festen Größe der IT-Branche. Dabei hat alles mit einem Zufall begonnen.

Lange muss Dirk Müller-Remus nicht überlegen, um den Moment zu schildern, in dem alles angefangen hat. Die Szene war zu eindrucksvoll, als dass er sie vergessen könnte. Sein damals 17 Jahre alter Sohn und er hatten ferngesehen, ein Video des Musikers Usher. Der Rapper ist nicht nur berühmt für seine Musik, sondern auch für seine Tanzschritte. Und kaum hatte der Sohn das Musikvideo des Stars gesehen, tanzte er das Video sofort nach – jeden Schritt, jeden Sprung, jede Armbewegung.

Es war einer der Momente, in denen Müller-Remus (58) wieder klar wurde, dass der junge Mann Dinge kann, die für viele unvorstellbar sind: unter anderem sich komplexe Kombinationen beim ersten Sehen zu merken. Dass sein Kind besonders ist, wusste Müller-Remus zwar, seit bei seinem Sohn mit 14 Jahren Asperger-Autismus diagnostiziert wurde. Dass diese besondere Fähigkeit jedoch auch gezielt genutzt werden kann, darauf kam der Unternehmer erst, als der Sohn den tanzenden Musiker nachahmte. Die Szene hat er auch deshalb genau im Kopf, weil er sie längst oft erzählt hat – denn aus der ersten Überlegung im Jahr 2011 ist eine Firma mit 70 Mitarbeitern geworden.

Hier lesen Sie mehr zu auticon und den Stärken von Menschen im Autismus-Spektrum im Charakter Magazin.

„Wir sind nicht krank, wir denken nur anders“

Markus Hofer ist Frontend-Entwickler. Seit 2015 arbeitet er für auticon. Das Unternehmen beschäftigt Autisten im Asperger-Spektrum auf dem ersten Arbeitsmarkt als IT-Consultants für namhafte deutsche Firmen. Für den 43-Jährigen ist auticon vor allem eines: der erste Arbeitgeber, bei dem er er selbst sein kann. Warum, erzählt er im Gespräch mit Lea Hampel.

Das vollständige Video-Interview können Sie hier ansehen.

 

ASPERGERAUTISMUS

Asperger-Autismus ist eine der drei Hauptformen von Autismus. Die Folgen variieren stark, Symptome sind aber unter anderem Schwierigkeiten, sich in sein Gegenüber zu versetzen, und eine Fixierung auf Wiederholungen. Aber auch ausgeprägte Spezialinteressen und große Loyalität gehören dazu. Asperger-Autisten machen etwa 0,3 Prozent der deutschen Bevölkerung aus. auticon-Gründer Müller-Remus schätzt, dass davon jeder Zwanzigste ein potenzieller Mitarbeiter aufgrund seiner Begabung und einem Interesse für IT ist. Für eine Stadt wie Berlin beispielsweise hat auticon ein Potenzial von ca. 400 Menschen im Asperger-Spektrum errechnet, die als Bewerber im Arbeitsmarkt interessant wären.

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